Mensch & Natur Themen
Gesundheit für Körper, Geist und Seele
Wald | Achtsamkeit | Reflektion
„Und in den Wald gehe ich, um meinen Verstand zu verlieren und meine Seele zu finden.“ —
John Muir schottisch-US-amerikanischer Universalgelehrter 1838 - 1914
Shinrin yoku | Waldbaden
Das Prinzip der Waldtherapie stammt aus Japan und basiert auf wissenschaftlichen Forschungsergebnissen. Es verbindet die gesundheitsfördernde Wirkung des Aufenthalts im Wald mit Elementen der Achtsamkeit. Dadurch entstehen Synergieeffekte, die allein mit einem Waldspaziergang oder einer Meditation zu Hause nicht erreicht werden könnten.
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Hören Sie hierzu meinen Waldbaden-Podcast Beitrag in der Flowing-Om-Reihe.
Achtsamkeit in der Natur üben
Eine einfache Achtsamkeitsübung, die jeder in seinen nächsten Waldspaziergang problemlos einbauen kann. Ich nenne sie "Der Wald im Kleinen". Sie suchen sich ein im Wald liegendes Objekt und schenken ihm 1,5 bis 2 Minute volle Aufmerksamkeit mit all Ihren Sinnen. Seien Sie gespannt, was es alles zu entdecken gibt.
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Schauen Sie zu dieser Übung mein Waldbaden-Video der VHS Südliche Bergstraße.
Reflektion
Naturverbundene Völker wussten die Kraft des Insichgehens und Reflektierens in Natur schon lange zu nutzen. In Zeiten von Krisen oder bei wichtigen Entscheidungen zog sich das Stammesoberhaupt für einige Zeit alleine zurück in die Natur. Mit deren Hilfe sammelte er sich, gewann Klarheit und kehrte schließlich mit einer Lösung oder Entscheidung zurück zu seinem Stamm.
Uns sind solche Rituale heute meist fremd. Wir haben verlernt die Ruhe, Inspiration und Kraft der Natur für unsere Fragen zu nutzen. Allein schon beim normalen Waldbaden ergeben sich oft bereits Impulse für die eine oder andere unserer Lebensfragen. Ein gezieltes Coaching in der Natur kann darüber hinaus - durch spezifisch auf die Fragen und Probleme abgestimmten Übungen - den Prozess der Reflektion und Selbsterkenntnis beschleunigen und unterstützen.
Resilienz | Burnout | Stressmanagement
"Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein." —
Voltaire französischer Philosoph und Schriftsteller 1694 -1778
Resilienz
Dieses Immunsystem der Seele hilft uns im Umgang mit Stress, der Bewältigung schwieriger Situationen und unterstützt uns dabei, unsere Handlungsfähigkeit schnell wieder zu erlangen. Es ist eine besondere psychische Kraft, die wir - wie unser körperliches Immunsystem - aufbauen, pflegen und trainieren sollten.
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Diese 7 Faktoren machen Sie resilient:
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Zukunftsorientierung
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Optimismus
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Akzeptanz
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lösungsorientiertes Denken
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Verlassen der Opferrolle
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Verantwortung übernehmen
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Netzwerkorientierung
Burnout
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschreibt die Stresskrankheit Burnout in ihrem Katalog der Internationalen Klassifizierung von Krankheiten (ICD-10) lediglich mit den Worten "Zustand ernstzunehmender Erschöpfung". und damit sehr auslegungsoffen.
Der Psychologe Herbert Freudenberger veröffentlichte jedoch bereits 1974 im ersten wissenschaftlichen Artikel über das Burnout-Syndrom eine Liste von subjektiven und sozialen Symptomen, die das allgemeine Bild über Burnout bis heute maßgeblich prägen: Gefühl von Verausgabung, Müdigkeit, Infekt-Anfälligkeit, häufige Kopfschmerzen, Magen-Darm-Problem,
Schlaflosigkeit, Kurzatmigkeit, Emotionale Ausbrüche. Leicht Reizbarkeit, Regides Denken, Inflexibilität.
Da Burnout sich typischerweise mehrstufig entwickelt, treten diese Symptome nicht zeitgleich, sondern sequenziell auf.
Ein 12-stufiges Modell hilft erste Anzeichen zu erkennen und eine Einordnung in die Burnout-Spirale vorzunehmen.
Frühzeitiges Erkennen und das Ergreifen von wirksamen Gegenmaßnahmen, in denen Vermeidung und richtiger Umgang mit Stress erlernt wird, sind essentiell, um die sich beschleunigende Abwärtsspirale rechtzeitig zu unterbrechen.
Stressmanagement
Darunter versteht man Methoden zum Stressabbau und Bewältigungsstrategien. Diese sind hilfreich, wenn die eigene Widerstandsfähigkeit oder die Selbstheilungskräfte nicht ausreichen, um gesund und leistungsfähig zu bleiben.
Gutes Stressmanagement beinhaltet neben dem Aufbau eines kognitiven Verständnisses für Stressentstehung und dessen Wirkungsweise:
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die Analyse der eigenen Stressoren,
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die Enttabuisierung der psychischen Stressbelastung
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und die Förderung individueller Bewältigungsfähigkeiten
Meditation | Yoga | Entspannung
„Verbringe jeden Tag einige Zeit mit dir selbst.“ —
Dalai Lama Tenzin Gyatso 1935 - heute
Meditation
Das bewusste Steuern der Aufmerksamkeit ist ein zentrales Element aller Meditationstechniken, gleich ob es sich um Jahrtausende alte religiös-sprituelle Meditationen - wie im Buddhismus, Hinduismus, Konfuzianismus, Christentum oder anderen Religionen - oder um neuerdings auch säkular praktizierte Geistesübungen handelt.
Zu unterscheiden sind passive und aktive Meditationsformen. Bei ersteren bewegt man sich nicht, ist still und richtet seine Aufmerksamkeit meist auf den Atem. Zweitere sind dynamischer, man lenkt seine Aufmerksamkeit durch Bewegungen (Gehmeditation / Yoga) oder das Singen von Mantren (Chanten) auf den gegenwärtigen Moment. Sowohl die aktive wie auch die passive Mediationspraxis bewirkt positive Veränderungen im Denken, Fühlen und Erleben.
Inzwischen ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass dadurch nicht nur unsere psychische Gesundheit, sondern auch Hirnfunktion, Kognition, Immunsystem und sogar die Epigenetik nachhaltig beeinflusst wird.
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Yoga
Der Yoga (möglich auch das Yoga) ist eine aus Indien stammende Philosophie mit dem Ziel der Selbsterkenntnis, dem Einswerden mit dem Bewusstsein. Eine der weit verbreitetsten Yoga-Richtungen ist der Hatha Yoga, der das Gleichgewicht zwischen Körper und Geist durch die Kombination von Asanas (körperliche Übungen), Pranayama (Atemlenkung) sowie Meditaion anstrebt. Das ausgleichende Element wird bereits in der Namensgebung Hatha deutlich. Ha steht dabei für Sonne, also eine aktivierende, erwärmende und kraftvolle Energie, wohingegen tha für Mond, also eine stille, kühlende und beruhige Energie steht. In der Hatha-Yoga-Praxis werden diese beiden Energien ausgeglichen und harmonisiert.
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Positiver Nebeneffekt des Hatha Yoga ist die Gesunderhaltung von Körper, Geist und Seele, so dass sich der Hatha Yoga bei uns in den westlichen Industrieländern auch losgelöst von spirituellen Interessen großer Beliebtheit erfreut.
Entspannung
Der Mensch ist für sein Überleben seit jeher auf das ausgeklügelte Zusammenspiel von Sympathikus (Antreiber) und Parasympathikus (Entspanner) angewiesen. Während das sympathische Nervensystem bei Gefahr Herzschlag und Blutdruck erhöht, um sich entsprechend verteidigen oder fliehen zu können, drosselt der Parasympathikus die Körperfunktionen wieder, um den Körper in den Normalzustand zurück zu fahren. Läuft unser Körper jedoch im Dauerbetrieb auf Hochtouren, so werden die Stresshormone (Cortisol und Adrenalin) nicht abgebaut, es kommt zu stressbedingten Erkrankungen von Herz-und Kreislauf, Diabetes, aber auch Depressionen und Burnout. Der Körper benötigt also, um gesund zu bleiben, regenative Phasen der Entspannung, in denen die Stresshormone heruntergefahren werden, die Gefäße sich weiten, der Blutdruck wieder gesenkt und körpereigenes Morphium ausgeschüttet wird.
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Ist das wechselseitige System von An- und Entspannung aus dem Gleichgewicht geraten, so ist es sinnvoll, den Körper beim Entspannen zu unterstützten und ihm wieder beizubringen in Regenerationsphasen zu gelangen. Was einen Menschen entspannt ist individuell und daher sehr unterschiedlich. Es haben sich jedoch eine Reihe von Entspannungsverfahren bewährt, deren Wirkungen zugleich auch wissenschaftlich nachgewiesen sind. Oft kommt der Atmung bei diesen Methoden eine wichtige Schlüsselrolle zu. Neben klassischen Entspannungsmethoden wie Autogenem Training und Progressiver Muskelrelaxation (PMR) nach Jacobsen sind hier auch Meditation oder ostasiatische Techniken wie Yoga, Qi-Gong oder Tai Chi zu nennen.